
Zusammenfassung
Mit QField können ortsbezogene Daten mit nur einem Endgerät erfasst und synchronisiert werden. Dabei sind bei der Projekterstellung via QGIS sehr schlanke und sehr komplexe Projekte z.B. mit automatischen Attributwerterkennung, Querverweise, Checklisten und 1:N-Beziehungen möglich. Mit der QFieldCloud ist es noch leichter gemeinsam an Projekten zu arbeiten.
Für welche Einsatzzwecke kann QField genutzt werden?
QField ist für jede Art der Kartierung geeignet. Die meisten Vorteile ergeben sich aus der Kombination von Geräten und Materialien. Zum einen werden durch die Eingabemöglichkeiten von Attributwerten ausgedruckte oder händisch gefüllte Tabelle ersetzt. Weiterhin werden die Bilddaten nicht nur geographisch verortet, sondern sind quasi Attributwerte und werden direkt in der Zieltabelle mitgeführt. Also keine nachträgliche Zuordnung von Bilddaten und Tabellenwerten notwendig. Für welche Zwecke konnte ich QField bereits verwenden?
- Biotopkartierung
- Bachlaufkartierungen
- Streuobstkartierung
- Pilzkartierung
- Wander- und Radwegbeschilderung und Infrastruktur
- Baustellenerfassung (vorbereitend und prüfend)
- Mangelerfassung von Infrastrukturen
Wenn du noch weitere Ideen hast, wie man QField einsetzen könnte, kannst du es gerne in die Kommentare schreiben.
Welche Schritte sind notwendig, um ein QField Projekt einzurichten?
Im Grunde geht es sehr schnell, wenn man bereits erste Erfahrungen mit einem GIS gesammelt hat. Zunächst wird mit QGIS das eigentliche Projekt angelegt. Hierbei kann man entweder ein sehr einfachen Layer mit einer einfachen Eingabemaskefür die Dateneingabe vorbereiten, wie ich es in dem Video zeige.
Es können aber auch komplexe Projekte aufgesetzt werden, bei denen zum Beispiel die Hintergrundlayer für einen automatischen Datenabgleich (z.B. Flächeneigentümer, Schutzgebiete, Verwaltungsbereiche) herangezogen werden. Je nach Projektaufbau können die Symbolisierungen attributgesteuert werden, sodass Objekte je nach Erfassungsdatum bzw. Kontrolldatum unterschiedlich symbolisiert werden. Bilder, Dokumente, Vorauswahllisten und vieles mehr können eingerichtet werden. Hier ein paar Screenshots von Projekten, um einen Eindruck zu bekommen. Oder nachfolgend als Videozusammenstellung.





Welche Vorteile bietet QFieldCloud?
Bis Mitte 2022 konnten die QField-Projekte per USB-Kabel auf das Smartphone bzw. Tablet kopiert werden. Seit einer neuen Richtlinie müssen alle Apps einen speziellen Speicherort haben, sodass die kopierten Projekte nun zunächst in QField importiert werden müssen. Das passende Video, wie dieser Weg vom PC bis zur Eingabe funktioniert, zeige ich in diesem Video.
Video in Arbeit – kommt demnächst
Mit QFieldCloud entstehen nun drei Vorteile:
- Projekte können sehr schnell und unkompliziert auf mehrere Endgerät unabhängig derer Lage geteilt werden.
- An einem Projekt können nun leichter mehrere Personen kollaborierend arbeiten.
- Der Empfänger der Daten ist ortsunabhängig, sodass Daten (z.B. Baustellenerfassungen) direkt geteilt werden können.
Hier kann man sich einen Account einrichten und loslegen. https://qfield.cloud/
Wie funktioniert die Dateneingabe mit QField und Synchronisation mit QFieldCloud?
Im Grunde läuft die Dateneingabe sehr intuitiv. Die grundlegenden Einstellungen werden zuvor im QGIS-Projekt festgelegt. Damit hat man vor Ort so viele Funktionen wie nötig, aber so wenig Spielerein und Ablenkungen wie möglich. Zum Beispiel werden Buttons zur Bearbeitung nur dann angezeigt, wenn man im entsprechenden Modus ist. Die Objekte werden entweder per GPS-Position verortet oder manuel, indem man mit den Fingern die Hintergrundkarte verschiebt. Das hat den Vorteil, dass die Navigation unabhängig von der Fingerdicke metergenau funktioniert.
In diesem Video zeige ich, wie man ganz einfach ein paar Punkte in einem vordefinierten Projekt anlegt und zurück in die Cloud synchonisiert. In der Playlist habe ich noch weitere Videos, die den Funktionsumfang von QField zeigen. Hier informiere ich zudem über Neuerungen.
Der besondere Vorteil von QFieldCloud entsteht durch die gleichzeitige Bearbeitung von Projekten. Es ist möglich am gleichen Datensatz zu arbeiten, da in der Cloud eine Historie zu sehen ist, wer wann welches Objekt bearbeitet hat. Konflikte sind zwar nicht ausgeschlossen, lassen sich jedoch bei der Organisation von Erhebungen vermeiden. Die Funktion, in der nur Ergebnisse hochgeladen werden, hilft enorm, um das Datenvolumen auf den Endgeräten zu reduzieren.
Zurück in QGIS können die erhobenen Daten über das Cloud-Plugin QFieldSync eingespielt werden. dabei werden alle Dateien und Ordner aktualisiert, wodurch auch die Bilddaten direkt zur Verfügung stehen. Ideal für Baustellenerfassungen und Management, wenn die Projektleitenden nicht zwingend vor Ort sein können, aber sofort ortsbezogene Daten benötigen. In dem Video zeige ich, wie man die Daten mit dem Projekt synchronisiert.
Welche Quellen lohnen sich für ein Selbststudium?
Im Netz gibt es zahlreiche schriftliche und videodokumentarische Tutorials. Ich möchte daher hier auf die für mich zentrale Quelle eingehen.
Die Webseite von den QField-Entwicklern OPENGIS.ch GmbH ist eine sehr hilfreiche Dokumentation der App zu finden. https://docs.qfield.org/ . Zudem gibt es viele How-To-Anleitungen, Beispiel-Anwendungen, Beispielprojekte und weiterführende Tutorialseiten.
Nicht die Zeit für ein Selbststudium? Kein Problem – ich biete Schulungen für die Projekterstellung, Datenaufnahme und Synchronisierungen für die Level Einsteiger und Fortgeschrittene an. Hier kann man sich über das Schulungsangebot informieren.
Soll ich zu einem bestimmten Bereich ein Video oder einen Beitrag erstellen? Schreib mir gerne in den Kommentaren oder über das Kontaktformular.