Kartierung von Streuobstwiesen mit QField

Warum werden Streuobstwiesen kartiert?

Streuobstwiesen liegen oft am Siedlungsrand. Die letzten bundesweiten Erfassungen liegen mehrere Jahrzente zurück. Zur Darstellung der Veränderung und zur Planung gemeinsamer Maßnahmen bieten sich Streuobstkartierungen an.

Welche Informationen werden bei einer Streuobstkartierung aufgenommen?

Zu unterscheiden ist die flächige Kartierung, die von jeder Person nach den Anleitungen des BUND erfasst werden kann und die spezielle Kartierung des Bestandes nach Einzelbäumen. Der BUND hat dazu weiterführende Informationen und stellt die Kartierbögen zur Verfügung.

Flächige Kartierung (BUND)

Basisdaten

  • Flächengröße
    • flächige Bestände ab 1000m² oder 10 Bäumen
    • Baumreihen
    • Einzelbäume und Baumgruppen bis 9 Bäume
  • Anzahl der Bäume
  • Lage der Fläche auf einer Karte

freiwillige Daten

  • Stammhöhe
  • Alter
  • Obstsorte(n)
  • Pflegezustand
  • Schädlingsbefall
  • etc.

Spezielle Einzelbaumkartierung

Die spezielle Einzelbaumkartierung wird insbesondere durch Streuobst- und Landschaftsschutzvereine durchgeführt. Dabei wird zusätzlich zu den oben genannten Informationen ein besonderes Augenmerk auf die Obstsorte gelegt. Dadurch kann ein Baum je nach Sortenanzahl mehrfach genannt werden. Der Pflegezustand wird mit einem entsprechendem Pflegeplan ergänzt.

Wie wurden Streuobstwiesen bisher kartiert?

Bisher wurden Streuobstbestände aufwändig mit Karte, Notizblock, Stift, GPS-Gerät, Kamera, und vielem mehr erfasst. Dabei gibt es durchaus Unterschiede in der Qualität der erfassten Daten. Teilweise werden lediglich Fotodokumentationen vom Rand der Wiese durchgeführt. Durch die Verwendung ausgedruckter Karten, Luftbilder und den zusätzlichen Notizen in einer Tabelle können bei der späteren Digitalisierung leicht Übertragungsfehler entstehen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer direkten digitalen Kartierung von Streuobstwiesen?

Zeit +

Vorteile einer digitalen Kartierung (z.B. mit Qfield) entstehen zunächst aus der Zeitersparnis. Die Daten werden direkt in der Zielform der Katasterdaten erhoben. Über Dropdown-Menüs können vordefinierte Auswahlmöglichkeiten zum Beispiel zum Zustand oder den Maßnahmen genutzt werden.

Genauigkeit +

Manche Wiesen müssen händisch in einer Karte eingetragen werden. Mit der digitalen Erfassung können standortgenau die Bäume erfasst werden und müssen nicht händisch auf einer Karte unegnau verortet werden. Die Lagegenauigkeit kann durch externe GPS-Empfänger auf weniger als einen Meter genau bestimmt werden.

Handhabung +

Die Kartierung mit dem Smartphone vereint Stift, Papier, Grundkarten, GPS, Fotokamera, Tabellenblock. Vor allem bei der Hinzuziehung verschiedner Kartengrundlagen kann in der digitalen Versionen per Knopfdruck zwischen historischer Karte, Luftbild, Flurstücke und vielen weiteren Karten lagegenau gewechselt werden. Fotos werden direkt dem richtigen Baum zugeordnet. Die Zusammenführung der Ergebnisse mehrerer kartierender Personen kann ohne Übertragungsfehler automatisch ablaufen.

Einarbeitung +/-

In der Papierversion ist es leichter sich einzuarbeiten. Die Daten können anschließend jedoch nicht wirklich weiterverwendet werden. Die Digitalisierung der Daten nimmt dann erneut viel Zeit in Anspruch und eine Person muss sich ebenfalls einarbeiten. Der Umgang mit dem Smartphone muss routeniert sein. Die Projekterstellung mit QGIS kann von einer Person übernommen werden. Die App QField ist in der Grundbedienung sehr intuitiv und kann je nach Eingabemaske für viele Kartierende effektiv gestaltet werden.

Wie sieht eine Beispielkartierung einer Streuobstwiese aus?

Nachfolgend ein paar Impressionen einer Streuobstkartierung im Januar mit Fokus Mistelbefall. Als Basis stand die Eingabemaske Streuobstkartierung von MKH-GIS-Beratung zur Verfügung. Die Datei wurde speziell für die Verwendung in QGIS und QField entwickelt. Sie stellt eine benutzerfreundliche Eingabemaske mit den verschiedenen Themen zur Verfügung. Zudem können Bilder direkt eingebunden werden. Eine individuelle (Weiter-) Bearbeitung in QField ist natürlich möglich.

Bei Interesse für diese Datei, bitte das Kontaktformular nutzen.

Bild Eingabemaske Streuobst in QGIS

Beispiel Eingabemaske Streuobstkartierung QGIS

Bild Fotodokumentation

Beispiel Erhebung Geländedaten Eingabemaske QField

Bild Eingabemaske Foto

Beispiel Eingabemaske Foto QField

Bild kartographische Darstellung

Beispiel Kartierung Mistelbefall (Hintergrundkarte google Sat-Bild)

Wie man sehen kann, wird durch die kartographische Darstellung die Befallsituation hervorgehoben. Weitere Darstellungen wie Sorte, Zustand, Pflegemaßnahmenplan und eine Datenpflege der GrundstückseigentümerInnen sind möglich.

MKH GIS Beratung bietet Schulungen für die Projekterstellung in QGIS und Geländerfassung mit QField an. Die entsprechenden Projektdateien und Eingabemasken sind ebenfalls erhältlich. Bei Interesse, bitte das Kontaktformular nutzen.

Was ist deine Meinung? Wie könnte man die App noch weiter einsetzen?

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